Dieses Werk aus der Serie Heilige Blumen und Pilze erscheint wie eine Vision eines zwitschernden Dschungels, in dem Pflanzen, Pilze und menschliche Gestalten miteinander verschmelzen. Eine weibliche Figur — vielleicht eine Pilz- oder Blumenpriesterin — scheint aus einem Meer surrealer Flora emporzusteigen. Ihr Gewand und Haut sind durchwirkt von organischen Mustern, Blattadern, Sporen und Blüten, als hätte die Natur sie innig umschlungen und zugleich getauft in ein neues Sein.
Die Bildkomposition evoziert das Gefühl eines Übergangs: Zwischen Materie und Geist, zwischen Alltäglichkeit und Ritual. Die Vegetation wirkt lebendig, pulsierend, fast atmend — als würden Pilze und Blumen als eigenständige Wesen existieren, Teil eines uralten Animismus, in dem Natur, Geist und Mensch untrennbar verbunden sind.
Die in KI-halluzinierte Ornamentik getauchte Figur wird zur Vermittlerin zwischen sichtbarer Welt und unsichtbaren Kräften: eine Hüterin eines mythischen Waldes, ein Medium für heilige Energie. Die Bildsprache – hybrid aus traditioneller thailändischer Ornamentik, psychedelischer Überhöhung und digitaler Verfremdung – erinnert gleichzeitig an spirituelle Andachtsbilder und an die roh-poetische Direktheit westlicher Art Brut.