Merzmensch -Abwaschzeit

Aus der Serie: NeoreAIlism
Papier: Hahnemühle Fine Art Archival Print
Blattgröße: 40 × 40 cm mit 1 cm weißem Rand um das Motiv.
Jahr: Edition von 2025
Auflage: 3 + 1 A.P.
Vom Künstler auf einem separaten Etikett signiert, datiert und mit einer Editionsnummer versehen.

Merzmensch – Abwaschzeit

In einem schmalen Gang zwischen Wandzeitung und Regal sitzt ein alter Mann, lesend, wachsam, wie ein Bibliothekar der Welt. Um ihn herum: Tellerstapel, verstreute Bücher, rätselhafte Fotografien. Der Raum ist schmal, aber voll von Spuren – von Leben, Geschichten, Routinen. Und irgendwo dazwischen: der Abwasch.

Abwaschzeit ist eines jener Werke, in denen Merzmensch mit dem Vokabular des Realismus spielt, ohne ihm zu trauen. Alles wirkt dokumentarisch: das Licht, die Körper, die Münder, die sich nicht öffnen. Doch nichts ist echt. Die Komposition ist zu präzise, die Symbolik zu dicht.

Was wird hier „abgewaschen“? Die Teller oder die Erinnerungen? Ist das ein Archiv oder ein Ort der Reinigung? Ein Restposten menschlicher Tätigkeit oder ein Ritual, das niemand mehr versteht?

Merzmensch macht den Akt des Lesens selbst zum Abwasch: eine stumme Geste der Weltaneignung, der inneren Ordnung. Die Männer im Hintergrund lesen ebenfalls, aber isoliert – als wäre Wissen nichts mehr, was verbindet, sondern trennt.

Der Raum, so eng er ist, scheint unendlich in seiner Bedeutung: eine Gasse zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Reproduktion und Erkenntnis.

Ein Werk für Sammler:innen, die sich für die unscheinbaren Übergänge interessieren – dort, wo Denken und Alltag ineinandergreifen.