JULIEN BONET - Unbekannt

Technik: Promptography auf Hahnemühle Fine Art Papier
Größe: 50 x 40 cm
Auflage: 3 + 1 A. P.
Jahr: 2024-25

Vom Künstler auf einem separaten Etikett signiert, datiert und mit einer Editionsnummer versehen.

Unbekannt

Diese Gestalt wirkt wie ein Findling, ein geologisches Relikt aus einer anderen Zeit. Bonet hüllt den Körper in ein zerklüftetes Mosaik aus Farbe und Textur, das zugleich an Landkarten, getrocknete Erde und archaische Wandmalerei erinnert. Die Figur wird so zur Projektionsfläche für etwas, das jenseits des Vertrauten liegt – ein Wesen, das nicht klar Mensch, nicht klar Natur ist, sondern ein Dazwischen verkörpert.

Das Unbekannte verweist auf die uralte Furcht des Menschen vor dem, was er nicht benennen kann. Schon in frühen Mythen markiert das Fremde nicht nur Gefahr, sondern auch eine Schwelle des Wissens: Jedes Erkennen beginnt mit einem Moment des Nicht-Verstehens. In Bonets Arbeit wird diese Schwelle körperlich. Das Kostüm ist weder abweisend noch einladend; es fordert heraus, genauer hinzusehen – zu unterscheiden zwischen Bedrohung und Staunen.

In einer Zeit, in der technologische Entwicklungen schneller voranschreiten als unser kulturelles Verständnis, bekommt diese Figur eine neue Lesart: Das Unbekannte steht für das Unvorhersehbare der Zukunft, für KI, Klimawandel, Migration – Themen, die unsere Gegenwart bestimmen und deren Folgen wir nur erahnen können. Bonets Maskeraden laden dazu ein, sich diesem Unbehagen nicht zu entziehen, sondern ihm eine Form zu geben.