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AI EDITION BERLIN

JULIEN BONET - Überlebenskünstler

JULIEN BONET - Überlebenskünstler

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Technik: Promptography auf Hahnemühle Fine Art Papier
Größe: 50 x 40 cm
Auflage: 3 + 1 A. P.
Jahr: 2023

Vom Künstler auf einem separaten Etikett signiert, datiert und mit einer Editionsnummer versehen.


Überlebenskünstler

Die Figur des Überlebenskünstlers tritt auf wie eine düstere Allegorie der Gegenwart: ein Wesen zwischen Natur und Mythos, gezeichnet von einer Welt, die aus den Fugen geraten ist. Sein Körper, umhüllt von Zweigen, Netzen und Blättern, erinnert an archaische Jagdrituale ebenso wie an die Tarnkleidung moderner Guerillas. Das Tierhorn, Relikt einer Beute oder Trophäe, wird hier zum Symbol für das Überleben in einer Landschaft, die weder Heimat noch Zuflucht bietet.

Bonet greift in diesem Werk die wachsende Faszination für „Prepping“ und Selbstversorgung auf – Phänomene, die aus der Angst vor dem gesellschaftlichen Kollaps entstehen. Der Überlebenskünstler verkörpert die Ambivalenz dieser Haltung: Er ist zugleich Autonomer und Paranoiker, Naturverbundener und Plünderer. Die Waffe in seiner Hand deutet auf das Gewaltpotenzial hin, das in jedem Kampf ums Überleben steckt, während die bunten Konfettireste am Boden fast makaber wirken – als Relikt einer verlorenen Feier, einer Zivilisation, die nur noch in Spuren existiert.

Die Figur wirkt wie ein Mahnmal dafür, wie dünn der Firnis der Zivilisation ist. Sie führt uns vor Augen, dass Überleben oft weniger mit Heldentum als mit Improvisation und Verzweiflung zu tun hat – eine Perspektive, die in Bonets Maskeraden immer wieder aufscheint: Masken, die gleichzeitig schützen und entlarven, verbergen und offenbaren.

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