AI EDITION BERLIN
JULIEN BONET - Refiner
JULIEN BONET - Refiner
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Technik: Promptography auf Hahnemühle Fine Art Papier
Größe: 50 x 40 cm
Auflage: 3 + 1 A. P.
Jahr: 2024-25
Vom Künstler auf einem separaten Etikett signiert, datiert und mit einer Editionsnummer versehen.
Refiner
Die Figur des Refiner wirkt wie eine schimmernde Monade, ein glänzendes Relikt einer Ära, in der industrielle Raffinerien nicht nur Treibstoff, sondern auch Identität erzeugten. Ihr Körper ist verhüllt von einer metallisch irisierenden Hülle, die zugleich verführerisch und abweisend wirkt – ein Spiegel, in dem sich die Landschaft der Postindustrie und die Trugbilder technologischer Verheißung brechen.
Historisch stehen Raffinerien für Aufstieg und Abhängigkeit: Sie verwandelten Rohstoffe in Energie und damit in Fortschritt, doch auch in Umweltzerstörung und politische Abhängigkeiten. Die Figur trägt diese Ambivalenz wie eine zweite Haut. Sie scheint schwer und flüssig zugleich, eine Skulptur im Übergang zwischen Materie und Illusion.
Bonets Arbeit macht aus dem Refiner ein Symbol für das Paradox unserer Gegenwart: den Hunger nach Energie und den Preis, den wir bereitwillig dafür zahlen. Die glänzende Oberfläche evoziert Fortschritt, während die Leere hinter der Maske eine stille Warnung ist – wer sich darin spiegelt, erkennt nicht nur Technologie, sondern auch sich selbst als Teil dieses Systems.
Mit Maskeraden verwebt Bonet persönliche Mythen und kollektive Geschichte. Die Figuren treten aus Ritualen und Karnevalstraditionen hervor und kehren zugleich in sie zurück: Masken, die uns erinnern, dass hinter jeder glänzenden Zukunft die Fragen von Verantwortung und Endlichkeit lauern.
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