AI EDITION BERLIN
JULIEN BONET - Marines Kostüm
JULIEN BONET - Marines Kostüm
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Technik: Promptography auf Hahnemühle Fine Art Papier
Größe: 50 x 40 cm
Auflage: 3 + 1 A. P.
Jahr: 2023
Vom Künstler auf einem separaten Etikett signiert, datiert und mit einer Editionsnummer versehen.
Marines Kostüm
Ein Körper, vollständig umhüllt von Glas und Korallen, von Fischen und Seeanemonen bevölkert. Ein lebendiges Aquarium, getragen wie eine Rüstung, eine fragile Arche für eine sterbende Unterwasserwelt. Die Transparenz des Kostüms wirkt trügerisch – wie ein Monument der Schönheit im Moment des Verschwindens.
In den Worten des Künstlers: „Kostüm, das das Verschwinden der Riffe feiert.“
Bonets Marines Kostüm ist mehr als ein Bild des Verlustes; es ist eine Elegie. Die Figur wird zum Mahnmal für jene Ökosysteme, die durch Klimawandel, Verschmutzung und Überfischung an den Rand des Aussterbens gedrängt werden. Das Feiern des Verschwindens ist hier doppeldeutig – eine bittere Ironie, die aufzeigt, wie oft wir Schönheit erst im Moment ihres Untergangs wahrnehmen.
Historisch knüpft das Werk an maritime Maskenfeste und Prozessionen an, wie sie in Küstenkulturen weltweit zu finden sind: Feste, die einst das Meer besänftigen oder seine Gaben ehren sollten. Bonet verkehrt diese Logik – aus einem Fest der Fülle wird eine stille Trauerfeier. Die Maske schützt nicht vor Gefahr, sondern macht den Untergang sichtbar.
Im Kontext der Serie Maskeraden steht Marines Kostüm für die ökologische Dimension der Mythen: Es zeigt, wie Rituale des Feierns und der Trauer ineinanderfließen, wenn das Anthropozän selbst zum Mythos wird.
Teil der fortlaufenden Serie Maskeraden – zeitgenössische Mythen zwischen Angst, Ritual und kollektiver Erinnerung.