AI EDITION BERLIN
JULIEN BONET - Der Fremde
JULIEN BONET - Der Fremde
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Technik: Promptography auf Hahnemühle Fine Art Papier
Größe: 50 x 40 cm
Auflage: 3 + 1 A. P.
Jahr: 2023
Vom Künstler auf einem separaten Etikett signiert, datiert und mit einer Editionsnummer versehen.
Der Fremde
Eine Figur, gezeichnet von Gelb. Geweihe, Schädel, Masken, Hände – Symbole, die gleichermaßen karikieren wie bedrohlich wirken. In der Mitte ein schwarzes Oval, stumm wie ein Spiegel ohne Spiegelung. Der Fremde ist eine Verdichtung kollektiver Projektionen: Er steht für das, was „anders“ ist, und damit für das, woran sich eine Mehrheit selbst versichert.
In den Worten des Künstlers: „Der Fremde steht für eine lokale Minderheit, ein rassistisches Stereotyp; er wird karikiert, verspottet, schweißt die Mehrheitsgruppe zusammen und ist manchmal der Vertreter der Minderheit, die sich um Integration bemüht. Seit der Pandemie wird der Chinese durch ein gelbes Tuch und eine auffällige Maske aus mehr oder weniger asiatischen Gegenständen dargestellt.“
Bonets Arbeit legt die Mechanismen offen, mit denen Angst in Form gebracht wird: Ausgrenzung als Ritual, Stereotyp als Maske, Integration als Schauspiel. Die Pandemie fungiert hier als Brennglas – ein globales Ereignis, das alte Reflexe neu belebt hat. In der Farbe Gelb mischen sich rassistische Konnotation und Krankheitssymbolik, Scherz und Gefahr.
Doch Der Fremde ist nicht nur Anklage, sondern Spiegel: Er zeigt, wie leicht eine Gemeinschaft Identität durch Abgrenzung erzeugt – und wie fragil diese Identität ist. Die Figur ruft nicht nach einfachen Antworten, sondern nach einer Reflexion über Zugehörigkeit, Erinnerung und die Macht kollektiver Bilder.
Teil der fortlaufenden Serie Maskeraden – zeitgenössische Mythen zwischen Angst und Ritual.