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AI EDITION BERLIN

JULIEN BONET - Liebende

JULIEN BONET - Liebende

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Technik: Promptography auf Hahnemühle Fine Art Papier
Größe: 50 x 40 cm
Auflage: 3 + 1 A. P.
Jahr: 2024-25

Vom Künstler auf einem separaten Etikett signiert, datiert und mit einer Editionsnummer versehen.


Liebende

Zwei Körper, ununterscheidbar ineinander verschlungen, gehüllt in ein Geflecht aus strohfarbenen Fasern. Keine Gesichter, keine Hände, nur eine gemeinsame, amorphe Gestalt, die im Kornfeld steht wie ein uraltes Symbol der Fruchtbarkeit.

Liebende ist eine Meditation über Nähe und Auflösung: Wo endet das Ich, wo beginnt das Du? In diesem Knoten aus Körpern und Natur verschwimmen Grenzen von Individuum und Gemeinschaft, von Liebe und Abhängigkeit. Es ist ein Bild, das zugleich Wärme und Enge evoziert – ein Schutzkokon und ein Gefängnis.

Kulturhistorisch lassen sich hier Parallelen zu Erntebräuchen und Fruchtbarkeitsritualen ziehen, in denen Paare mit Getreide oder Stroh verhüllt wurden, um die Verbindung von Mensch und Natur zu feiern und den Kreislauf des Lebens zu sichern. Bonet transformiert diese archaische Symbolik in ein zeitgenössisches Mythogramm: eine Umarmung, die nicht nur Liebende zeigt, sondern die Verflechtung allen Lebens – im Zeitalter ökologischer Zerbrechlichkeit.

Im Kontext der Serie Maskeraden wird Liebende zu einem Gegenbild der Angstgestalten: Es verkörpert nicht Schrecken, sondern Intimität – und stellt die Frage, ob in einer Welt der Krisen Liebe selbst zur radikalsten Form des Widerstands werden kann.

Teil der fortlaufenden Serie Maskeraden – zeitgenössische Mythen zwischen Angst, Ritual und kollektiver Erinnerung.

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