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AI EDITION BERLIN

JULIEN BONET - Oligarchen

JULIEN BONET - Oligarchen

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Technik: Promptography auf Hahnemühle Fine Art Papier
Größe: 50 x 40 cm
Auflage: 3 + 1 A. P.
Jahr: 2023

Vom Künstler auf einem separaten Etikett signiert, datiert und mit einer Editionsnummer versehen.


Oligarchen

Eine Gestalt aus Metall und Glocken, wandelnd und stampfend, lockt mit ihrem Klang. Bonet beschreibt sie als Relikt fahrender Händler, die durch Bestechung den Weg in die Nähe der Mächtigen fanden. Heute ist sie Verkörperung des Reichtums selbst – ein wandelndes Versprechen, dass Berührung Wohlstand bringe.

Das Kostüm transformiert ökonomische Hierarchien in ein akustisches Ritual: Die Macht ist nicht still, sie lärmt, zieht Aufmerksamkeit auf sich, erzeugt eine Aura von Verführung und Angst. Der Oligarch wird zum Heiligen der Gegenwart, verehrt und verachtet zugleich – sein Glanz spiegelt weniger Tugend als die schreiende Kluft zwischen Überfluss und Mangel.

Kulturhistorisch knüpft Bonet an Figuren mittelalterlicher Prozessionen an, in denen Glocken sowohl Warnung als auch Lockruf waren: für Pilger, Bettler, Könige. In der Maskeraden-Serie wird dieser historische Klang neu codiert: als Echo der Finanzmärkte, der Korruption, der unsichtbaren Netzwerke von Einfluss und Kapital.

So ist Oligarchen nicht nur ein Bild des Reichtums, sondern eine Allegorie seiner Verführbarkeit – ein Sinnbild für die Mechanismen, die Macht erzeugen und erhalten, während die Menge den Klang verfolgt, in der Hoffnung, selbst einen Funken davon zu erhaschen.

Teil der fortlaufenden Serie Maskeraden – zeitgenössische Mythen zwischen Angst, Ritual und kollektiver Erinnerung.

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